Allgaier
Trecker
Im Sommer 1985 erzählten unsere Feriengäste sie seien in einer gemütlichen Gaststätte in Düversbruch gewesen. Der Senjor ließ schöne Grüße an Hartmut ausrichten: er möge sich doch seinen alten Allgaier mal ansehen, der solle nun endlich weg und bei Hartmut käme er in gute Hände. Also dann...nichts wie hin.
Einige Tage später haben wir den Allgaier mit unserem Hanomag als Schleppfahrzeug zum Ehrlingshof geholt.
Dieses niedliche alte Schätzchen ist von Baujahr 1951 und hat 22 PS. Der Allgaier hat keinen elektrischen Anlasser, sondern muss mit der Kurbel angedreht werden. Vor dem Ankurbeln schraubt man noch eine Zündlunte in den Zylinderkopf. Die Motorhaube hat Hartmut als erstes abgenommen, so sieht er viel uriger und älter aus. Oh ja, jetzt erst mal eine ausgiebige Probefahrt übers Stoppelfeld. Der Motor läuft gut und blubbert ruhig vor sich hin...macht richtig Spaß!
Nun sollte dieses rostige Teil auch gleich "schön" gemacht werden. Im Jahre 1985 war bei uns an Sand strahlen noch nicht zu denken. Also haben wir in mühevoller Handarbeit, mit der Topfbürste des Winkelschleifers und der Drahtbürste, den Rost und alte Farbreste von den Blech- und Gusseisenteilen gescheuert. Das Grundieren und Lackieren geht im Sommer an der frischen Luft und bei ausreichend Licht von allen Seiten am besten. Nach dem Lackieren kommt der schöne Verdampfermotor erst richtig zur Geltung. Im Dohm, wo das heiße Wasser vor sich hin köchelt, soll früher das eine oder andere Würstchen heiß gemacht und anschließend verspeist worden sein. Die Firma Allgaier hat ursprünglich Emailleteile gefertigt. Der emaillierte Auspuff vom Allgaier ist deshalb auch etwas Besonderes. Noch eine Besonderheit sind die 3 Keilriemen, die Motor und Getriebe miteinander verbinden.