Lanz Bulldog
Trecker
Während einer Reise durch Sachsen-Anhalt, gleich nach der Wende, lernten wir eine junge Familie in Gardelegen kennen. Auf dem väterlichen Hof in Bellingen stand ein 45 PS Lanz Bulldog aus dem Jahre 1938. Nach gelegentlichen gegenseitigen Besuchen entwickelte sich eine Freundschaft und nach ein paar Jahren war es beschlossene Sache: Wir sollten den Bulldog haben. Weil man diesen schweren Trecker nicht mal eben mit dem Autoanhänger holt, ergab sich eine tolle Möglichkeit mit einer befreundeten Autospedition. Auf einer "Leerfahrt" wurde der Bulldog, und der Bulli gleich mit, auf den Autotransporter verladen .... und los ging die Fahrt nach Rehden.
Das Dach vom DDR-Pionier hat Hartmut sofort abgenommen und schon sah der Bulldog wieder wie ein "richtiger" Bulldog aus. Das war im Sommer 1992. Der Lanz sollte schon bald restauriert werden und so ging es Stück für Stück voran.
Hartmut musste die Vorderachse ausbuchsen, die Vorderachsstrebe wurde neu angefertigt und die Bremsen neu belegt. Die verdrückten Blechteile wurden teilweise ausgebeult. Danach wurde alles Sand gestrahlt, was mit unseren beschränkten Möglichkeiten, und zwar auf der Diele vom Haupthaus, eine Riesenschweinerei war. Das Strahlgut war selbst in den Wohnräumen der Eltern noch zu finden. Anschließend konnte dann grundiert und lackiert werden. Zum Schluss wurde der Sitz neu aufgepolstert. Im Herbst 1992 war der Lanz Bulldog schon fertig.
Vor einigen Jahren in den Osterferien haben die Feriengäste den Hartmut so lange "bearbeitet", bis er und Hinrich die beiden Bulldogs, den Lanz und den Ursus, dann schließlich angeheizt haben. Der Ursus wurde, trotz elektrischem Anlasser, natürlich auch mit dem Lenkrad angeschmissen, so wie sich das gehört. Hartmut und Hinrich fuhren stundenlang mit den Feriengästen auf dem Hof umher, zur großen Freude von allen kleinen und großen Fahrgästen. Hinrich und Hartmut hatten wohl den meisten Spaß dabei!